Hickoryholz
Hickory (Carya) ist eine Gattung der Familie der Walnussbäume, deren Holz in der Messerproduktion zur Herstellung von Messergriffschalen verwendet wird.
Zur Gattung der Hickorybäume werden (je nach Zählweise) 17 bis 19 Arten gezählt, die in Nordamerika (Kanada, USA und Mexiko) sowie Süd-, Südost- und Ostasien (Indien, Indochina, China) auftreten. Besonders weit verbreitet sind Hickory-Bäume in Nordamerika. Auch der Name dieser Baumgattung verweist auf ihr nordamerikanisches Hauptverbreitungsgebiet. Denn Hickory leitet sich aus dem Wort pocohiquara ab, womit in der Sprache der Algonkin - eines auf dem heutigen Gebiet der kanadischen Provinzen Ontario und Quebec lebenden Volkes nordamerikanischer Ureinwohner - ein Getränk aus den gepressten Nüssen der Hickory-Bäume bezeichnet wurde.
In ihrem Wuchs unterscheiden sich die Arten der Hickory-Bäume erheblich, wobei die Spannbreite von nur wenige Meter hohen strauchartigen Gewächsen wie der Carya floridana bis zur auch als Pekannussbaum bekannten Carya illinoinensis reichen, die Wuchshöhen von bis zu 45 Meter erreichen kann. Bei dem auch in der Messerproduktion verwendeten sogenannten echten Hickoryholz handelt es sich um das Holz der Spottnuss-Hickory (Carya tomentosa), einer im Südosten der USA auftretenden Hickory-Art. Das Kernholz des echten Hickoryholzes ist grau-braun mit gut erkennbaren braunen Streifen und erinnert äußerlich an das Holz europäischer Eschen. Echtes Hickoryholz ist sehr hart und belastbar und lässt sich gut verarbeiten.
Bereits die Ureinwohner Nordamerikas verwendeten Hickoryholz zum Bau von Bögen. Bei den europäischen Siedlern entwickelte sich Hickoryholz schnell zum gefragten Werkstoff für alle Verwendungen, bei denen ein besonders widerstandsfähiges, belastbares Material gefragt war: im Wagenbau, für Werkzeugstiele und Trommelstöcke sowie für zahlreiche Sportgeräte (wie zum Beispiel Baseball- und bis Anfang des 20. Jahrhunderts auch Golfschläger). Wie bei den Indianern werden auch heute noch Bögen aus Hickoryholz gefertigt.