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Interview mit Ramon Chaves

Geradlinig, ohne Umwege. Minimalistisch, mit impulsivem Charakter. Zeitlos – im Takt der Ewigkeit. Die Messer von Ramon Chaves vereinen beste Materialien und höchste Performance mit einem unvergänglichen, schnörkellosen Design. In der internationalen Messerszene hat sich der US-amerikanische Custom- Messermacher mit mexikanischen Wurzeln längst einen Namen gemacht – nicht zuletzt durch den unverkennbaren Skull-Clip als Markenzeichen. Trotz allen Erfolgs mit seinem Unternehmen Chaves Knives bleibt der Designer bescheiden und dankbar. Welchen Ratschlag er bis heute befolgt und warum sich mit dem Böker Mini Redencion ein Kreis schließt, verrät Ramon Chaves im Folgenden.

 

Wie bist du mit dem Thema Messer in Berührung gekommen?

Im Grunde ganz klassisch wie bei den meisten Leuten über das Familienumfeld. Mein Vater hat das Haus nie ohne sein 3-Klingen Messer verlassen. Voller Bewunderung habe ich ihn immer dabei beobachtet, wie er für mich fast täglich das schöne Leuchtturm-Logo von der Titelseite unserer Lokalzeitung mit seinem Messer herausgeschnitten hat. Da war ich vielleicht drei oder vier Jahre alt. Als ich dann mein erstes eigenes Taschenmesser von ihm geschenkt bekam, es war ungelogen ein Böker Tree Brand Slipjoint Messer, war das Feuer endgültig in mir entfacht.

Wann hast du dein erstes eigenes Messer entworfen?

Da war ich in der 10. Klasse der High School. Nachdem ich ein Messer gefunden hatte, das mein Onkel in den 1950er Jahren als Hochzeitsgeschenk für meine Eltern gefertigt hatte, begann ich, mein erstes eigenes Messer zu entwerfen.

Wie lange arbeitest du schon als Custom- Messermacher?

Seitdem hatte ich hin und wieder mal ein paar Messer hergestellt, die ich verschenkt oder sogar verloren habe. 2010 trat ein Freund mit dem Wunsch an mich heran, für ihn ein Messer zu fertigen, welches er auch unbedingt bezahlen wollte.

Wie sieht dein bisheriger beruflicher Werdegang aus?

Nach meinem High School Abschluss habe ich mich mit den unterschiedlichsten Jobs durchgeschlagen. Bei der BNSF-Bahngesellschaft bin ich schließlich sesshaft geworden und war zuletzt als Zugführer tätig.

Gibt es jemanden, den du als deinen Mentor bezeichnen würdest?

Das wäre jetzt zu hochgegriffen, da ich mir das meiste selbst beigebracht habe. Als ich vermehrt auf Messen ging, traf ich regelmäßig ein paar gute Freunde aus der Messerszene, die mir den einen oder anderen wertvollen Tipp zum Bau eines Klappmessers mit auf den Weg gegeben haben.

Worin siehst du dein größtes Talent als Messermacher?

Dass meine Designs durchgängig von einem minimalistischen und geradlinigen Konzept ganz ohne Schnickschnack geprägt sind. Weniger ist also auch hier mehr, was die Sache nicht unbedingt einfacher macht.

Woher stammen die Ideen für deine Entwürfe?

Quell meines Schaffens ist die Unvergänglichkeit als Inspiration und Anspruch zugleich. Klingt vielleicht philosophisch, aber ich sehe das ganz pragmatisch. Zum einen betrifft das die Konstruktion sowie die Wahl der Materialien, womit meine Messer bei richtiger Pflege zum lebenslangen Begleiter werden. Zum anderen sollen meine Designs zeitlos sein und nicht nur für eine bestimmte Epoche stehen.

Was gefällt dir am meisten an deiner Arbeit?

Was gibt es Schöneres, als sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, die dieselbe Leidenschaft für Messer teilen? Und wenn ich sehe, dass meine Messer kein Selbstzweck sind, sondern Menschen auf aller Welt begeistern, fühle ich mich in meiner Berufung bestätigt.

Womit sollte man anfangen, wenn man sein erstes eigenes Messer fertigen möchte?

Obwohl ich vorhin bereits erwähnt habe, dass ich keinen Mentor hatte, traf ich kurz nach Fertigstellung meines ersten Messers den von der ABS (American Blade Society) zertifizierten Meisterschmied Joseph Cordova. Ich fragte ihn, ob er mich nicht unter seine Fittiche nehmen könne, doch er lehnte dankend ab. Meine Entwürfe gefielen ihm dennoch und er gab mir einen entscheidenden Ratschlag mit auf den Weg: „Lass die Finger von billigen Materialien, verwende nur das Beste für deine Messer!“ Das kann ich nur so weitergeben.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag von dir aus?

Seitdem meine Messer zunehmend in Serie gefertigt werden, findet man mich eher hinter dem Computer als am Schleifbock. Das ist nötig, aber nicht unbedingt erfüllend. Denn im Herzen bin ich nach wie vor ein Custom-Messermacher, der das gute alte Messerhandwerk liebt und schätzt. Daher werde ich mich in Zukunft wieder vermehrt den individuellen Projekten mit Sonderanfertigung verschreiben.

Kann man bei dir einfach ein individuell handgefertigtes Messer bestellen?

Nein, aktuell habe ich leider weder die Kapazitäten noch die Zeit dazu.

An welchen Projekten arbeitest du aktuell?

Derzeit entwickele ich eine preisattraktive Linie meiner Originaldesigns. Aber immer mit Joseph Cordovas markantem Leitsatz im Hinterkopf: „Don’t use shit materials!“ Die beste Qualität fürs Geld, nicht weniger lautet auch hier die Devise. Zuletzt habe ich mit Böker zusammen das kompakte und kraftvolle Mini Redencion entwickelt, gewissermaßen ein Herzensprojekt als Dankeschön für mein allererstes Taschenmesser, das meine Leidenschaft für Messer begründete.

Hast du manchmal die Nase voll von Messern?

Ganz und gar nicht. Die Leidenschaft zu Messern ist meine Muttersprache.

Wie sieht es mit deiner Frau aus? Teilt sie diese Leidenschaft?

Nein, beim Thema Messer ist sie emotional eher sparsam. Aber unser Geschäft und den Umgang mit unseren Kunden liebt sie dafür umso mehr.

Hast du noch Zeit für andere Dinge neben deiner umfassenden Arbeit?

Gemeinsame Zeit mit meiner Frau Lorrie hat oberste Priorität. Meine zweite große Liebe ist mein Unternehmen Chaves Knives.

Wie schaltest Du in Deiner Freizeit am besten ab?

Berufsbedingt habe ich aktuell nicht viel Freizeit. Daher verbringe ich fast jede freie Minute mit meiner Frau.

Gehst du noch anderen Hobbys nach, die nichts mit Messern zu tun haben?

Ja, ich bin leidenschaftlicher Waffensammler.

Was kannst du überhaupt nicht?

Da fällt mir gerade nichts ein. Ich würde sagen, spontane Antworten bei völliger Ahnungslosigkeit zu formulieren.

Wofür würdest Du sogar mitten in der Nacht aufstehen?

Wenn meine Familie oder Freunde Hilfe benötigen.

Gibt es noch etwas, das Du unseren Kunden mit auf den Weg geben möchtest?

Meine Frau Lorrie und ich sind für jede und jeden einzelnen von Ihnen dankbar. Denn schließlich sind Sie es, die uns das Essen auf dem Tisch sowie das Dach über dem Kopf sichern. Dafür sind wir Ihnen aus tiefstem Herzen verbunden.

Vielen Dank für die interessanten Einblicke, die du uns in deine Arbeit gewährt hast.

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