Die Entwürfe des israelischen Messerdesigners Boris Manasherov sind immer in höchstem Maße praxistauglich und den Erfordernissen moderner Einsatzmesser angepasst.
Was war Dein erster Kontakt mit Messern?
Zunächst einmal muss ich zugeben: Messer sind meine große und erste Liebe. Der traditionelle Beruf meiner Familie war Schächter. Ich wurde also in einer Umgebung geboren, in der das Messer ein Werkzeug war. Mein Vater, der Maschinenbauer war und sich für Metallurgie interessierte, war auch ein großer Fan von Messern. Man könnte also sagen, dass meine erste Begegnung mit Messern direkt mit meiner Geburt stattfand.
Wann hast Du dein erstes eigenes Messer hergestellt?
Ich begann 1976 als Teenager unter der Anleitung meines Vaters amateurhaft Messer zu entwickeln und herzustellen. Seitdem habe ich viele einzigartige Stilmodelle für mich entwickelt.
Seit wann arbeitest Du als Custom- Messermacher?
Auf Grund von Zeitmangel arbeite ich leider nicht als Custom-Messermacher. Ich bin ein Wassertechnologie-Ingenieur, ein Experte für
Ergonomie und Barrierefreiheit für behinderte Menschen. Daher habe ich nur noch sehr wenig Zeit für andere Dinge.
Welchen Beruf hast du gelernt, bzw. früher ausgeübt?
Wie bereits erwähnt, bin ich Bauingenieur mit der Spezialisierung auf Wassertechnologien, sowie der Entwicklung von Ergonomie und Technologien von Barrierefreiheiten für behinderte Menschen. Darüber hinaus habe ich militärische und zivile Qualifikationen in Urban Warfare und KRAV-MAGA.
Gibt es Jemanden, den Du als Deinen Mentor bezeichnen würdest?
Natürlich gab es viele Leute, von denen ich eine Menge gelernt habe. Der erste von ihnen ist mein Vater. Von ihm und den Freunden meines Vaters
habe ich alles über Stähle und die Stahlverarbeitung gelernt. Meine Familienmitglieder lehrten mich in der Arbeit mit dem Messer und meine Ausbilder brachten mir die verschiedenen Kampfkünste bei. Lernen konnte ich auch von vielen altgedienten Messermachern, deren Arbeit ich liebte.
Wo siehst Du Dein größtes Talent als Messermacher?
Ich sehe in mir kein anderes Talent als in vielen anderen Messermachern. In jedem einzelnen sehe ich die Liebe zu Messern, den Wunsch, die Fertigkeiten weiter zu lernen sowie das Verlangen, dem ältesten Beruf in der Geschichte der menschlichen Zivilisation, dem Messermachen, einen persönlichen Aspekt zu verleihen.
Woher bekommst Du Deine Inspirationen?
Die Gestaltungsprinzipien können aus verschiedenen Quellen stammen. Oft sind es Themen, die mich interessieren, wie z.B. Geschichte, Tiere,
Vögel, Autos, Architektur und ähnliches. Die funktionalen Ideen kommen immer aus meinen Berufen, dem Kampfsport, Militär und Naturreisen.
Was macht Dir an Deinem Beruf am meisten Spaß?
Ich genieße jede Phase meiner Arbeit. Im Allgemeinen liebe ich alles, was ich tue und tue alles, was ich liebe. Ich denke, ich bin ein ganz schöner Glückspilz.
Womit sollte man anfangen, wenn man selbst ein eigenes Messer herstellen möchte?
Ich weiß nicht wirklich, was ich anderen empfehlen kann, aber ich würde das sagen, was ich meinem Sohn vor ein paar Jahren gesagt habe: „Tue, was du wirklich liebst. Sei du selbst und lerne alles darüber.“ Alles andere wird kommen.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag von Dir aus?
Mein Arbeitstag ist relativ lang: Er beginnt um 7:00 Uhr in meinem Ingenieurbüro und konzentriert sich auf die technische Planung und Arbeitsführung der Büroangestellten. Danach wende ich mich der Arbeit zu, die mir am meisten Spaß macht, nämlich dem Messerdesign. Mein
Arbeitstag endet um 20:00 Uhr, danach bin ich frei für meine Familie, Freunde und Freizeit.
Kann man bei Dir einfach ein Custom-Messer bestellen?
Leider gibt es keine Möglichkeit ein Custom-Messer bei mir zu bestellen. Ich habe nicht die benötigte Zeit und möchte mich nicht verpflichten und Gefahr laufen, der Verpflichtung nicht nachkommen zu können.
Woran arbeitest Du gerade?
Im Moment arbeite ich an einer Serie von taktischen Taschenmessern, die mit spezifischen Backpacker Eigenschaften ausgestattet sind. Des Weiteren entwickle ich gerade eine Serie von Taschen- und feststehenden Messer für Kampfsportler.
Bekommst Du manchmal zu viel von Messern?
Bis jetzt noch nicht und ich denke dies wird auch erst einmal nicht passieren.
Und wie ist es mit Deiner Frau? Teilt sie Deine Leidenschaft für Messer?
Jeder in meiner Familie teilt meine große Liebe zu Messern. Das schließt sogar die Enkelkinder bereits mit ein. Es ist wahrscheinlich ein „genetisches Geschäft“.
Hast Du neben Deiner vielfältigen Arbeit als Messermacher noch genug Zeit für andere Dinge?
Ich habe nicht viel Freizeit. Aber ich sorge immer dafür, dass ich mir täglich Zeit für mehr Dinge außerhalb der Arbeit nehme. Außerdem widme ich
meine Wochenenden nur der Zeit mit der Familie.
Was machst Du in Deiner Freizeit zur Entspannung und Erholung?
Zweimal die Woche praktiziere ich Krav-Maga und übe das Schießen. Ich besuche gerne ausgewählte Kunst- und Designausstellungen sowie gelegentlich ein Theater oder Konzert. Natürlich treffe ich mich auch gerne mit Freunden oder lese viele Bücher. All diese Dinge helfen mir
mich zu entspannen und zu erholen.
Was kannst Du hingegen überhaupt nicht?
Mich in der Politik engagieren.
Wofür würdest Du mitten in der Nacht aufstehen?
Auf jeden Fall für jede Bitte oder Notwendigkeit von meiner Familie oder Freunden. Außerdem passiert es oft, dass mir mitten in der Nacht eine
Idee kommt, dann stehe ich auf und dokumentiere sie.
Gibt es sonst noch etwas, das Du unseren Kunden mitteilen möchtest?
Ich möchte, dass sie wissen, dass ich jeden einzelnen von ihnen respektiere und liebe. Ich bin sehr glücklich, wenn sie meine Messer lieben. Es ist sehr wichtig für mich, dass sie mir gerne schreiben, um ihre persönliche Meinung, sei sie gut oder schlecht, über meine entworfenen Messer auszudrücken. Dadurch helfen sie mir, meine Entwürfe zu verbessern.