Unweit vom Firmensitz der Böker Manufaktur in Solingen befindet sich mit Schloss Burg an der Wupper das Wahrzeichen des Bergischen Landes. Sie ist zugleich eine der größten Burgen Westdeutschlands und die größte rekonstruierte Burganlage in Nordrhein-Westfalen. Die ruhmreiche Geschichte von Schloss Burg ist untrennbar mit dem Herzogtum Berg und den Grafen von Berg (Haus Berg 1068- 1225) verbunden. Dies haben wir zum Anlass genommen, um den drei Grafen von Berg eine Rasiermesserserie zu widmen, welche Teile des Lebens der drei Grafen symbolisiert und mit beeindruckenden Goldbeschichtungen an die beträchtlichen Besitztümer und den Machteinfluss der Grafen erinnert. Adolf II. Graf von Berg erbaute die neue Burg („Novus Mons“, heute als Schloss Burg bekannt) an der Wupper, auf einer Vorgängerbefestigung aus dem 10. Jahrhundert. Der Einfluss und die monetäre Leistungsfähigkeit des Grafen Adolf II. von Berg im Rheinisch-Westfälischen Raum war immens. Die damals übliche Erbaufteilung zwischen den sechs Söhnen Adolfs stellte das Haus Berg vor Probleme, da diese Aufteilung einer Wertminderung gleichkam und die Dynastie Berg jeglichen Einfluss verlieren würde. Da sein ältester und gleichnamiger Sohn Adolf bereits 1148 vor Damaskus im zweiten Kreuzzug verstarb, seine Söhne Friedrich und Bruno ins geistliche Leben eingeführt wurden und sein jüngster Sohn Adolf aufgrund seines jungen Alters vom Erbanspruch ausschied, wurde 1160 der bergische Herrschaftsbereich unter Adolfs Söhnen Everhard und Engelbert aufgeteilt.
EVERHARD GRAF VON DER MARK
Everhard, älter als Engelbert, erhielt die westfälischen Besitzungen mit den Burgen Altena und Hövel und die Vogteien Werden, Essen und Cappenberg. Daran wird deutlich, dass für Adolf II. die rheinfränkischen Besitzungen den westfälischen gegenüber von geringerem Wert gewesen sein müssen. Everhard begründete die Altenaer Linie; seine Nachfahren nannten sich später Grafen von der Mark.
ADOLF III. GRAF VON BERG
Engelbert I. von Berg bekam das rheinfränkische Erbe und führte den Namen Berg in seiner Familie weiter. Mittelpunkt seines Herrschaftsbereichs wurde das bereits von seinem Vater (Adolf II.) erbaute Schloss Burg an der Wupper. Engelbert I. verstarb 1189 auf dem dritten Kreuzzug. Sein ältester Sohn, Adolf III., folgte ihm als Graf von Berg. Seine Regierungsjahre fielen in die Zeit kriegerischer Auseinandersetzungen, und so nahm auch er an Kreuzzügen teil. Adolf brach 1218 zum Fünften Kreuzzug ins Heilige Land auf und starb am 7. August 1218 als Kommandant der rheinischen und friesischen Belagerungstruppen vor Damiette im Nildelta an einer Seuche. Er hinterließ keinen Sohn, so dass der Stamm Altena-Berg erlosch.
ENGELBERT II. GRAF VON BERG
Nach dem Tod Adolfs III. machte das Haus Limburg, in das sich Adolfs Tochter Irmgard eingeheiratet hatte, seinen Erbanspruch auf den gesamten bergischen Besitz geltend. Obwohl die Tochter Adolfs III. auch schon nach damaligem Recht erbberechtigt war, beanspruchte Engelbert II., Bruder von Adolf III., die Erbschaft für sich. Der Nachfolgestreit wurde nicht in einem gerichtlichen Verfahren, sondern mit Gewalt durch zwei Fehden entschieden. Engelbert wies die limburgischen Ansprüche mit Waffengewalt zurück und übernahm selbst als Engelbert II. die Herrschaft über die Grafschaft Berg. Engelbert II. Graf von Berg, später genannt „der Heilige“, war auch als Engelbert I. Erzbischof von Köln bekannt. Mit seiner Ermordung 1225 endete das bergische Grafengeschlecht in dieser Abstammungslinie, da die männliche Linie der bergischen Grafen mit dem Tode Engelbert II. erlosch. Berg ging so an das Haus Limburg über, das damit seine Erbansprüche schließlich durchsetzen konnte.